Die Gärten am Rolfschen Hof


(C)S. Haferbeck
(C)S. Haferbeck

Der Garten rund um das Hofgebäude ist ein NATURNAHER Garten. Heimische Arten haben Vorrang und man orientiert sich am Beispiel natürlicher Pflanzengemeinschaften. Es sind recht pflegeleichte Gärten, die einer eigenen Dynamik unterliegen, da die Wildarten sich aussäen und somit vermehren können. So entstehen echte Naturerlebnisgärten – nicht nur für Kinder… Auch die Artenvielfalt in einem naturnahen Garten ist ungleich höher als in anderen Gärten. Durch Trockenmauern, Zäune, Wege, Nisthilfen und die richtige Pflanzenwahl werden Lebensräume für Mensch, Tier und Pflanze geschaffen.

 

(C) S. Haferbeck
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Am Nordhang des Hahnberges entstand 2010 in einem arbeitsreichen Jahr ein WALDGARTEN. Möglich gemacht wurde dies durch die Unterstützung der Adolf - Deppe - Stiftung. Dipl. -Ing. Stefan Wrobel aus Detmold hat die Anlage geplant und die Ausführung fachlich begleitet. Die Arbeiten wurden durchgeführt von einer Arbeitsgruppe der Euwatec.

 

 

 

Was ist ein Waldgarten?

 

Die nachhaltigste und schonendste Art der Landwirtschaft ist die, die den Bedingungen des Standortes (Region, Klima, Boden etc.) und seiner natürlichen Vegetation am nächsten kommt.

 

Bei uns in Mitteleuropa ist das an den meisten Standorten der Wald. Sämtliche anderen Bewirtschaftungsformen benötigen eine ständige Kultivierung durch den Menschen oder seine Weidetiere - ein hoher Energieeinsatz ist notwendig.

 

Bei der Anlage bzw. Nutzung eines Waldgartens ist dieser hohe Energieeinsatz nicht nötig. Statt gegen die Natur zu arbeiten und bestimmte Vegetationstypen künstlich durchsetzen zu wollen, arbeitet man mit dieser Methode mit der Natur statt gegen sie. Wo ohne den Menschen eh Wald wachsen würde, ist der Waldgarten eine clevere Alternative der Kultivierung.

 

Waldgärten sind absolut nichts Neues. Die Menschen und Völker vor allem des Tropengürtels nutzen den Wald in dieser Form schon seit Jahrhunderten.

 

(C) S. Haferbeck
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Die Charakteristika eines Waldgartens:
- die Schichtung der Vegetation
- Baumschicht (Obst- und Nußbäume)
- Strauchschicht (Beeren- und Nußsträucher)
- Krautschicht (mehrjährige Gemüsearten und Kräuter)
- ausdauernde Arten
- kaum Bodenbearbeitung
- Pflanzen wachsen in Gemeinschaften

 

Waldgärten sind also dazu da, Nahrung auf naturgemäße Art und Weise zu produzieren und sind damit auch gleichzeitig ein wertvoller Lebensraum für Pflanzen und Tiere. Das Produktivste am Waldgarten sind seine Ränder, denn hier gibt es sehr viel Licht - je mehr waldrandartige Bereiche es im Waldgarten also gibt, desto höher sind die Erträge.
Für die kommerzielle Nutzung und Bewirtschaftung ist diese Methode sicher nur sehr eingeschränkt möglich, aber für den Hausgarten bieten sich hervorragende neue Möglichkeiten.
In Europa gibt es bislang noch wenige solcher Gärten - es gilt also noch viel Neues zu entdecken. Die nächsten Waldgärten gibt es in Wuppertal, Pommritz und Swalmen (NL).