Was gibt es Schöneres, als an einem rauen  Wintertag entlang sandiger Dünen zu wandern, sich den Wind um die Nase wehen zu lassen - und dann der Duft von Kiefern und Salzwasser - Auszeit, Natur genießen, entspannen…

Wer im Lipperland wohnt und wem das Meer zu weit weg ist, muss vielleicht auf den Geruch von Salzwasser verzichten, einer Wanderung entlang sandiger, kiefernbewachsener Dünen und intensivem Naturerleben steht aber auch hier nichts entgegen. Dünen in Lippe? Überrascht?

Tatsächlich zählt die im Südwesten des Teutoburger Waldes gelegene Senne nicht nur zu den bedeutendsten Heidelandschaften in NRW, sie beherbergt auch Binnendünen, die zu den ältesten Deutschlands gehören! Sie entstanden nach der Weichseleiszeit, als die Permafrostböden auftauten.  Wind sorgte dafür, dass der Sand der vegetationsarmen Senne aufgeweht und an anderen Stellen wieder abgelagert wurde. Jüngere Dünen entstanden auch durch menschlichen Einfluss wie Waldrodungen, Ackerbau und Intensivierung der Plaggenwirtschaft, einer besonderen Landnutzungsform der Heidelandschaften. Heute findet man in der Senne ein buntes Mosaik unterschiedlicher Pflanzengesellschaften und Lebensräume. Gefährdete Arten wie Mondraute und Küchenschelle sind hier zwischen Heide und Trockenrasen ebenso noch anzutreffen wie  Ameisenlöwe und Ziegenmelker. Ein wahrer Hotspot der Artenvielfalt also!

Ein Familienausflug entlang des 4km langen Dünenpfades in Augustdorf lohnt sich zu jeder Jahreszeit und bietet mehr als nur „Meeresfeeling“ und Sand in den Schuhen. Startpunkt ist am Heidehaus, Dachsweg 1 in Augustdorf.  Von hier aus führt ein mit Sandsteinen gut markierter Rundweg durch das Dünenfeld. Informationstafeln und eine Aussichtsplattform laden immer wieder zu kleinen Pausen ein. Auch im Winter lassen sich hier mit ein bisschen Glück Vögel oder Wild beobachten! Also Fernglas und Thermoskanne mit heißem Winterpunsch nicht vergessen! Der Rundweg ist ein spannender Ausflug für die ganze Familie, leicht zu begehen aber nur eingeschränkt barrierefrei.