Hoppla, es ist ja schon März!

Und damit geht es in die letzte Runde der Tierspurenscout-Challenge!

Nester, Baue und andere Tierbauten

Und ihr seid wieder dabei? Super!!!

 

Wir vom Rolfschen Hof freuen uns riesig, dass ihr den ganzen langen Winter über bei uns mitgemacht habt und bei Schnee und Kälte und bei Wind und Regenwetter mit uns auf Spurensuche gegangen seid! Die Spannung wächst und wir können es kaum noch erwarten, eure Fotos zu sehen!

 

Aber jetzt wird's hier auch noch einmal richtig spannend! Denn dieses Mal geht es um Nester und Baue der Tiere. Um unterirdische Burgen, dunkle Höhlen und verschlungene Gänge, die in die Tiefe führen. Um Bauwerke in schwindelerregenden Höhen oder tief verborgen im undurchdringlichen Gebüsch. Na, habt ihr Lust auf mehr? Dann kommt wieder mit auf Spurensuche!

Ausflug in die Unterwelt

Jetzt tauchen wir erst einmal ab und schauen uns die Baue unter der Erde an. Ach ja, Baue – so nennt man übrigens die Höhlen, die von verschiedenen Tieren angelegt werden. Meist findet ihr Baue eher an gut versteckten Plätzen, damit die Tiere, die sie nutzen dort geschützt sind und nicht so schnell gestört werden. Viele Tiere, die unterirdische Baue anlegen, bewohnen diese auch nicht das ganze Jahr über. Meist werden sie genutzt, um die Jungen aufzuziehen oder aber, um im Winter einen vor Frost und Nässe geschützten Schlaf- oder Ruheplatz zu haben. Aber wie können solche Baue aussehen, wie werden sie gebaut und von welchen Tieren?

Baumeister, die Burgen buddeln

Ordentlich Buddeln und Gänge graben – das kennt ihr noch aus dem Sandkasten, oder? Ganz ähnlich machen das auch die Tiere. Sie graben mit ihren Pfoten (das geht bei den Tieren besonders gut, da sie kräftige Krallen haben ) Erde aus und scharren oder schieben diese nach oben an die Erdoberfläche. So entstehen unterirdische Gänge und Höhlen. Je nachdem, um welches Tier es sich dabei handelt, sind diese Höhlen gross oder klein, die Gänge/Tunnel schmal oder breiter. Und auch die Eingangslöcher, die ihr an der Erdoberfläche seht, sind entsprechend weit oder eng. Je nachdem eben, wie gross das Tier ist, welches dort gegraben hat. Das Eingangsloch eines Dachsbaues ist also grösser als das eines Kaninchens. Klar, oder? Jetzt zeigen wir euch einmal, wie unterschiedlich die Baue verschiedener Tiere aussehen können:

(C) D. Pagendarm: Dachsburg
(C) D. Pagendarm: Dachsburg

Wenn ihr auf Eurer Suche nach Bauen zum Beispiel auf viele recht grosse Löcher und aufgeworfene Erde gestossen seid, steht ihr warscheinlich gerade vor oder sogar über einer Dachsburg!

 

Ja, ihr habt schon richtig gelesen: den Bau der Dachse nennt man auch Burg. Das hat erst einmal nichts mit Rittern zu tun. Wenn ihr so eine Dachsburg schon einmal gesehen habt, könnt ihr euch auch vorstellen, warum: Dachsbaue können ziemlich gross werden! Sie haben mehrere Eingänge und ein Netz von unterirdischen Gängen, die verschiedene Kammern (Höhlen) miteinander verbinden. Ein bisschen wie bei einer Burg eben, nur unter der Erde. Dachse graben ziemlich tief. Ihre „Wohnkessel“(so nennt man ihre Wohnhöhlen, die sie kuschelig warm mit Moos, Laub und Gräsern auspolstern) liegen oft in 5 oder 6 Metern Tiefe. Da unten ist es ganz schön dunkel und still, das könnt ihr euch wohl denken! Die Gänge, mit denen diese Kammern verbunden sind, bringen frische Luft bis nach unten und dienen als Ein- oder Ausgang. Dachsburgen bleiben oft in Familienbesitz. Wenn die Ururururururgroßeltern Dachs mit dem Bauen angefangen haben, haben ihre Nachkommen (ihre „Kinder“, „Enkelkinder“ und so weiter) immer noch weitere Gänge und Wohnkessel angebaut. Manchmal sind Dachsburgen viele Jahrzehnte oder sogar Jahrhunderte alt! In England wurde ein Bau entdeckt, der 50 Wohnkessel, 879m Tunnel und 178 Eingänge hatte! Stellt euch einmal vor: So ein Dachsbau stammt noch aus der Zeit der Ritter! Cool, oder?

 

(C) R. Jähne: Dachsfamilie vor ihrer Burg
(C) R. Jähne: Dachsfamilie vor ihrer Burg

Auf diesen Bildern seht ihr eine Dachsfamilie. Die spielen gerade vor der Haustür.

 

Ihr erkennt so eine Burg nicht nur an den vielen Eingängen (diese können etwa so gross wie ein Fußball sein, aber auch kleiner) und an der oft zu Haufen aufgeworfenen Erde, sondern meist sind sie  auch recht gut an einer Art Rinne an den Ein- und Ausgangslöchern zu sehen, auf welcher der Dachs heraus- und hereinrutscht. Von dort aus führen oft gut sichtbare Trampelpfade in die Umgebung. Vielleicht entdeckt ihr dann auch die Toiletten, die zur Burg gehören. Dachse graben nämlich im nahen Umkreis der Burg kleine Erdlöcher, in denen sie ihren Kot absetzen.

 

Und woran erkennt man dann, ob der Bau noch bewohnt ist? Diese Frage können nur Tierspurenscouts lösen:

  • Wenn Spinnweben vor den Eingangslöchern hängen, oder diese mit altem Laub undZweigen verstopft sind...Was meint ihr?...Na klar - dann ist es warscheinlich, dass die Dachse ausgezogen sind, oder zumindest einen Teil der Burg nicht mehr benutzen.
  • Findet ihr frische Grabspuren, aufgeworfene Erde, oder Trittspuren vor dem Bau? Dann solltet ihr euch höflich zurückziehen, denn wir wollen die Burgbewohner ja nicht stören, die vielleicht gerade friedlich unter uns schlummern!

Wenn ihr mehr über Dachse erfahren wollt, dann schaut doch mal hier nach.

 

Hier könnt ihr Dachse beobachten:

Schlauer Bauer

Häufig werden Dachsbaue leicht mit einem Fuchsbau verwechselt. Wo aber ist der Unterschied? Wieder ein spannender Fall für Tierspurenscouts!

Hinweise:

  • Füchse graben oft etwas einfachere Baue (nicht so riesige Burgen wie die Dachse)
  • Beim Ausgraben einer Höhle scharrt der Fuchs die lose Erde nach draussen, wo sie in alle Richtungen verstreut wird. Vor dem Eingangsloch liegt dann oft ein fächerförmiger Erdhaufen.
  • Wenn es vor dem Eingang auch noch seltsam streng riecht, dann steht ihr bestimmt vor einem bewohnten Fuchsbau. Füchse haben nämlich einen scharfen Raubtiergeruch.
  • Oft liegen in der Nähe des Fuchsbaues auch Beutereste.
  • Und: Füchse setzen ihren Kot häufig auf erhöhten Plätzen wie Baumstümpfen ab. Diese „Toiletten“ sind ein ziemlich sicheres Zeichen dafür, dass ihr am Bau eines Fuchses und nicht an dem eines Dachses seid.

Und manchmal wird’s dann doch ziemlich knifflig: Nicht selten bewohnen Füchse und Dachse nämlich den selben Bau und leben friedlich nebeneinander. Oder aber der Fuchs hat Glück und findet einen verlassenen Dachsbau. In den zieht er nämlich auch sehr gerne ein, renoviert ein bisschen – und schon ist das neue Eigenheim fertig!

 

In diesem Film erfahrt ihr Spannendes über den Fuchs:

 

Und hier könnt ihr Fuchswelpen beim Spielen zusehen:

Hoppels Heim

Vielleicht habt ihr auf eurer Spurensuche aber

  • ein kleineres Loch gefunden? Oder mehrere?
  • deutlich kleiner als ein Fußball, aber grösser als ein Apfel (etwa 10-15cm im Durchmesser)?
  •  Habt ihr sogar einige gelb-braune kugelrunde Kotspuren mit sichtbaren Pflanzenfasern darin in der Nähe der Löcher entdeckt?

Dann handelt es sich bei eurem Fund warscheinlich um einen Kaninchenbau!

 

Wildkaninchen buddeln nicht so tief wie Dachse (1-3m tief). Vor manchen Eingängen findet ihr ausgegrabene Erde, vor anderen nicht (hier haben nämlich die Kaninchen von innen her gegraben). Wildkaninchen leben in Gruppen (Kolonien) zusammen. Ihre Jungen (Kinder) ziehen die Hasenmütter (Häsinnen) in kuschelig weichen Lagern auf, die sie sogar mit ihrem eigenem Fell, das sie sich selbst auszupfen, auspolstern. Das muß herrlich weich und warm sein, oder? Und es ist auch wichtig, denn die kleinen Wildkaninchen werden nackt und blind geboren und brauchen anfangs viel Wärme. Wenn die Jungen gesäugt worden sind und die Häsin wieder den Bau verlässt, um nach Nahrung zu suchen, verschließt sie den Ausgang mit Erde. So sind die Kleinen gut geschützt. Wildkaninchen können übrigens 2-4mal im Jahr Junge bekommen!

 

Hier erfahrt ihr noch mehr Spannendes über Wildkaninchen.

 

Feldhasen graben übrigens keine Baue. Wie ihr Hasen von Kaninchen unterscheidet, und wie die beiden Langohren leben erfahrt ihr hier und in diesem Film:

Buddelkönig im schwarzen Samtgewand

(C) D. Pagendarm: Maulwurfshügel
(C) D. Pagendarm: Maulwurfshügel

Wer hier gebuddelt hat, das wisst ihr ganz bestimmt!

 

Na klar, der Maulwurf! Aber was steckt eigentlich hinter diesen vielen krümeligen Erdhaufen, die ihr auch in eurem Garten, auf dem Spielplatzrasen oder im Park finden könnt? Maulwürfe sind Buddelkönige im schwarzen Samtpelz. Sie bauen zwar keine Burg, aber viele unterschiedliche Gänge. Manche Gänge werden gegraben, wenn Maulwürfe paarungsbereit sind. Das ist jetzt, im März oder im April der Fall. Dann ist das liebeshungrige Maulwurfmännchen auf der Suche nach einem Weibchen. Die „Liebesgänge“ (man nennt sie auch Brunstgänge) liegen dann mehr an der Erdoberfläche. Wenn die Maulwürfe auf Jagd sind, (ihre Lieblingsspeise sind übrigens Regenwürmer, aber sie fressen auch zum Beispiel Insekten) graben und buddeln sie auch tiefer im Erdreich. Die Maulwurfshügel, die ihr alle kennt, stammen von diesen Jagdgängen. In ihnen befinden sich auch die mit Heu und Blättern weich ausgepolsterten Nester. Von ihnen aus führen schräge Gänge zur Oberfläche ans Tageslicht. Denn auch oberirdisch gehen Maulwürfe auf Jagd. Beim Buddeln und Schieben nutzen die kleinen schwarzen Kraftprotze nicht nur ihre breiten Grabeschaufeln (Pfoten), sondern auch ihre nicht weniger kräftigen ( und ziemlich niedlichen!) „Rüssel“. Dabei wird die losgegrabene Erde nach oben geschoben und bildet dort den Maulwurfshaufen.

 

Wollt ihr mehr über Maulwürfe wissen? Dann lest mal hier nach oder schaut euch diesen Film an:

Es gibt übrigens noch einige andere Tiere, die Baue, Höhlungen und Gänge in die Erde graben. Mäuse oder Hamster zum Beispiel. Auch Murmeltiere oder Bisamratten. Und es gibt sogar Vögel, die ihre Höhlungen im Erdreich anlegen. Zum Beispiel der Eisvogel oder die Uferschwalben. Sie bauen Brutröhren- und kammern in lehmige oder sandige Steilwände.

Jetzt aber verlassen wir einmal das dunkle Erdreich und schauen, wie die Tiere über der Erde wohnen. Ihr werdet staunen, wie einfallsreich und geschickt sie auch dort sein können!

Kugelrunde Kuschelkobel

(C) R. Jähne
(C) R. Jähne

Die kugelrunden Nester der Eichhörnchen könnt ihr manchmal hoch in den Bäumen entdecken. Man nennt sie Kobel. Wenn ihr auf Spurensuche seid und

über euch zwischen Ästen und Zweigen etwas Rundes entdeckt...

  • mindestens so groß wie ein Fussball (aber höchstens 50cm im Durchmesser)
  • aus Zweigen und Aststücken gebaut
  • recht nahe am Stamm des Baumes
  • vielleicht könnt ihr sogar erkennen, dass es zwei Schlupflöcher hat?

Dann könnte es tatsächlich ein Kobel sein! Eichhörnchen bauen oft gleich mehrere davon: Einen grossen Hauptkobel, in dem die Jungen (Eichhörnchenkinder) aufgezogen werden, und in dem das Eichhörnchen Schutz sucht oder Winterruhe hält (schaut doch mal unseren Bericht darüber an, wie die Tiere den Winter verbringen...) Dann bauen sie oft noch 2 oder 3 kleinere Kobel, in denen sie bei Gefahr Schutz suchen, hin und wieder schlafen oder zum Beispiel bei schlechtem Wetter Unterschlupf finden. Stellt euch einmal vor, ihr hättet 3 Schlafzimmer! Besonders in den Hauptkobeln ist es soooo gemütlich. Denn sie werden im Inneren wunderbar weich und kuschelig ausgepolstert. Dazu sammelt das Eichhörnchen zum Beispiel Haare, Federn und Wolle von Tieren – eben alles Weiche, was es draussen in der Natur so finden kann.

Vogelnestervielfalt

(C) R. Jähne: Rotmilanhorst
(C) R. Jähne: Rotmilanhorst

Und wer baut noch Nester aus Zweigen? Genau, die Vögel! Und das tun sie auf so unterschiedliche und spannende Weise, dass man oft schon an den Nestern erkennen kann, welcher Vogel der Baumeister war. Genau jetzt, im zeitigen Frühling, beginnen zum Beispiel die Singvögel mit dem Nestbau, denn es ist Paarungszeit. Um Eier zu legen und ihre Jungen aufzuziehen, wird ein geschützter, warmer Platz benötigt - das Nest. Und damit haben die Vogeleltern alle Schnäbel voll zu tun (je nach Vogelart bauen die Männchen, die Weibchen oder beide am Nest). Jetzt sind sie den ganzen Tag über eifrig damit beschäftigt, Nistmaterial zu sammeln. Dabei könnt ihr sie oft gut beobachten! Sucht euch doch einmal draussen einen schönen Platz, am besten in der Nähe von Sträuchern und Bäumen. Vielleicht müsst ihr gar nicht lange warten und schon seht ihr, wie die Vögel hin und herfliegen und dabei ständig etwas im Schnabel tragen! Vögel sind wahre Meister darin, ihr Baumaterial zu einem stabilen, schönen Nest zu verflechten. Das machen sie mit dem Schnabel! Wenn dann die Brutzeit vorbei ist (meist schon im Sommer), und die Jungvögel das Nest verlassen haben, wird das kleine Kunstwerk nicht mehr gebraucht. Singvögel bauen jedes Jahr ein neues Nest. Andere Nester, wie die grossen Horste der Greifvögel werden oft im nächsten Jahr ausgebessert und wieder genutzt.

 

Die vielen verschiedenen Nester der kleinen Singvögel (das sind zum Beispiel Amseln oder Rotkehlchen – die kennt ihr vielleicht?) sind nicht immer leicht voneinander zu unterscheiden (das hängt zum Beispiel vom Baumaterial ab, von dem Nistplatz und auch von der Grösse und der Form des Nestes) Aber sie sehen auf jeden Fall ganz anders aus als die der viel größeren Greifvögel. Wenn zum Beispiel Rotmilane ihren Horst bauen, suchen sie sich dafür einen Platz ganz hoch oben in der Krone grosser Bäume. Als Baumaterial verwenden sie vor allem Äste und etwas dickere Zweige. Und ob ihr es glaubt oder nicht: in Greifvogelhorsten hat man schon die verrücktesten Sachen gefunden: Schuhe, Socken, Plastikfolien, Gummischläuche, Handschuhe und vieles mehr. Alles Dinge (eigentlich Müll), welche die Greifvögel irgendwo gefunden und dann zum Auspolstern des Nestes verwendet haben. Ein Rotmilanhorst ist deutlich grösser als ein Autoreifen und muss einiges aushalten. Denn wenn 2,3 oder 4 Jungvögel darin heranwachsen sollen, muss das Nest schon einige Kilo an Gewicht tragen können. Aus starken Ästen und Zweigen gebaut, hält es dann auch den wüsten Rangeleien der Geschwisterküken, dem Anflug der grossen Vogeleltern und auch so manchem Sturm stand. Dagegen ist zum Beispiel das napfförmige Nest einer Amsel aus viel dünneren Zweigen gebaut, viel zarter und nur wenig grösser als eine halbe Kokosnuss.

 

Also, wenn ihr auf der Suche nach Nestern oder Horsten seid, wisst ihr ja jetzt schon mal ganz gut Bescheid, oder?

(C) R. Jähne: Singvogelnest
(C) R. Jähne: Singvogelnest
  • ein kleines Nest aus feinen Zweigen, vielleicht auch verflochten mit trockenen Gräsern, Laub oder Moos? Napfförmig (wie ein kleines Schälchen) oder auch kugelrund?
  •  In Gebüschen, Hecken, Sträuchern oder Bäumen? Vielleicht auch in einer Mauernische oder einem Reisighaufen?
  • Nicht viel grösser als eine halbe Kokosnuss (oder auch kleiner?)

Das sieht sehr verdächtig nach einem Singvogelnest aus!

  •  Ein sehr grosses Nest aus dicken Zweigen ganz hoch oben in der Baumkrone oder auch in Felswänden? Klarer Fall: ein Greifvogelhorst! Oder aber der eines anderen grossen Vogels (sehr grosse Nester hoch oben in Bäumen bauen z.B. auch Reiher oder Schwarzstörche)
  • Habt ihr ein Nest entdeckt, dass deutlich grösser ist, als ein Singvogelnest, aber vielleicht nicht so gross wie der Horst eines grossen Greifvogels? Das könnte der Nistplatz eines Rabenvogels (zum Beispiel einer Elster oder einer Krähe) sein. Diese Nester befinden sich auch meist in den Kronen von Bäumen oder hohen Sträuchern. Alte verlassene Nester von Elstern werden manchmal auch von kleineren Greifvöglen wie Turmfalken übernommen.

 

Nester findet ihr übrigens nicht nur verflochten im Geäst von Büschen und Bäumen. Es gibt frei hängende Nester und auf Wasser schwimmende Nester. Nester auf Felsen oder am Erdboden. Auch andere Plätze wie Blumentöpfe, in Schuppen hängende Arbeitskleidung, Fahrradkörbe oder Briefkästen scheinen für manche Singvögel unwiderstehliche Bauplätze zu sein.

(C) R. Jähne: Brutröhre eines Eisvogels
(C) R. Jähne: Brutröhre eines Eisvogels
(C) R. Jähne: Meise an ihrem Nistplatz in einem Kessel
(C) R. Jähne: Meise an ihrem Nistplatz in einem Kessel

Ach, und dann sind da ja noch die Nistkästen, die ihr vielleicht in eurem Garten habt....Was ist mit denen? Nicht alle Vogelarten bauen freiliegende Nester aus Ästen und Zweigen. Denn einige Vogelarten, wie zum Beispiel Meisen legen ihre Nester lieber in Baumhöhlen oder Nistkästen an (diese Vögel nennt man auch Höhlenbrüter. Zu ihnen gehören auch die Spechte - die kennt ihr vielleicht? ). Die meisten Höhlenbrüter polstern ihre Höhle mit weichem Material wie Moos, Gräsern, Haaren oder Laub aus. Diese Nester werden im Winter noch gern als Unterschlupf genutzt. Auch von anderen Tieren wie Haselmäusen, Siebenschläfern oder Fledermäusen. Dort drinnen sind sie gut geschützt vor Regen, Schnee und Kälte.

 

Und dann gibt es auch noch Vögel, die bauen ihr Nest aus Lehm oder sogar mit Steinen. Die Piepmätze sind beim Nestbau also ganz schön erfinderisch, was?

Wunderbare Welt der Tier- Wohnungen

Es gibt noch so unzählig viele andere spannende „Bauten“ in der Tierwelt!! Denkt zum Beispiel mal an die Insekten....Wespennester, Bienenwaben, Ameisenhügel, Spinnennetze....Die unterschiedlichsten Baumaterialien werden gesammelt um Behausungen, Verstecke und Nester zu bauen. Wespen raspeln Holzfasern ab, zerkauen sie und speicheln sie zu einem Brei ein, aus dem ein mehrstöckiges Nest aus Papier entsteht. Ein wahrer Prachtbau! Emsige Ameisen sammeln unzählige Fichtennadeln und andere Pflanzenteile und schichten daraus den oberirdischen Teil ihres hügeligen Nestes. Andere Tiere stellen ihr Baumaterial einfach selbst her. Schnecken zum Beispiel scheiden aus Drüsen am Rücken den Kalkbrei für ihr Häuschen aus. Auch Spinnen haben Drüsen, in denen die Fäden für ihre Netze produziert werden. Und Bienen schwitzen den Wachs für ihre Waben einfach aus. Faszinierend, oder?!

 

Hier könnt ihr Euch noch weitere Bauten ansehen und sogar bei einem Quiz mitraten.

 

Und nun heißt es für euch: auf zur letzten Runde unserer Tierspurenscout-Challenge!!!

Seid ihr wieder bereit für ein neues Abenteuer? Dann rein in eure Wanderschuhe, und wenn ihr ein Fernglas zu Hause habt, ab in den Rucksack damit! Denn manche Tiere und ihre Bauten lassen sich damit besser finden und beobachten.

Diesmal lautet eure Challenge:

Sucht Baue und Nester oder andere Tierbauten!

 

Seid wieder mit Spürnasen und Adleraugen unterwegs in der Natur. Was werdet ihr wohl finden? Ein Singvogelnest in der Gartenhecke? Einen Greifvogelhorst am Waldrand? Einen Kobel vielleicht, gut versteckt in einer Fichte? Einen Ameisenhügel? Oder sogar einen Fuchs- oder Dachsbau? Vieleicht hat aber auch der Maulwurf auf einer Wiese eifrig gebuddelt ...

Macht wie immer ein Beweis- Foto von eurem Fund!

 

Achtung: Bitte nehmt Rücksicht auf die Tiere!

Gerade jetzt, zur beginnenden Brutzeit, solltet ihr vor allem Abstand zu den Vogelnestern halten! Wenn die Vögel zu sehr gestört werden, kann es passieren, dass sie das Nest und damit die darinliegenden Eier oder sogar Jungtiere (Küken) zurücklassen und nicht wiederkehren!

Auch Bauen solltet ihr euch leise nähern und einige Meter Abstand halten.

 

Jetzt aber los, neue Scoutabenteuer warten auf euch - viel Spass bei neuen Entdeckungen!

 

Und wie geht’s dann weiter???

Mit der 4. Runde der Tierspurenscout-Challenge endet (leider) unser gemeinsames Abenteuer. Toll, dass ihr dabei wart! Wenn ihr nun eure Spurenfotos zusammenhabt, könnt ihr sie zwischen dem 1. und 7. April an uns schicken. Und zwar an kathrin.hiersemann@rolfscher-hof.de

 

Wichtig: Ihr braucht jeweils mindestens ein Beweisfoto von der Challenge

  1. Trittspuren und Fährten
  2. Fraßspuren
  3. Losungen und Gewölle
  4. Baue, Nester und andere Tierbauten

Wir alle freuen uns schon riesig auf eure Fotos und sind mächtig gespannt, zu erfahren, was ihr alles entdeckt habt!

 

Schaut dann ab dem 15. April noch einmal hier bei uns rein. Dann warten zum Abschluß nämlich noch ein paar tolle Extras zum Thema Tierspuren auf euch! Denn sogar das Hermännchen hat das Scout-Fieber gepackt, und es hat sich auf Spurensuche begeben. Der Natur- und Tierfilmer Robin Jähne erzählt Spannendes von seinen Dreharbeiten am Fuchsbau! Und wir geben euch noch viele praktische Tips, was ihr für die Tiere tun könnt, denen ihr in den ganzen Winter über auf der Spur wart.

 

Und das Wichtigste: Ende April erhaltet ihr, wenn ihr die Challenge gemeistert habt, euren Tierspurenscout-Pass! Und es wartet ja auch noch die Verlosung von 10 aufregenden Scoutabenteuern auf euch...!

Bis bald also!

 

Euer Team vom Rolfschen Hof

Wenn ihr noch mehr über Tiere und ihre Wohnungen wissen wollt, dann schaut mal hier und hier nach!